Massenimport von E-Mail-Dateien

Beim Archivieren von E-Mail-Dateien ermöglicht der MailStore Client nur das Archivieren von einzelnen E-Mail-Dateien (PST, MBOX) oder von Verzeichnissen, welche E-Mail-Dateien (EML, MSG) einzelner Benutzer enthalten.

Im Folgenden wird beschrieben, wie Sie sämtliche PST-, MBOX-, EML- und MSG-Dateien aller Benutzer in wenigen Schritten mittels des in Python geschriebenen Massenimport-Skripts archivieren können.

Das Massenimport-Skript erwartet hierzu die E-Mail-Dateien in Ordnern, welche zu den entsprechenden MailStore Server Benutzern namensgleich sind. Eine solche Ordnerstruktur kann durch ein weiteres Skript erstellt werden. In diese Ordner kopieren Sie anschliessend die zu archivierenden E-Mail-Dateien.

Möchten Sie lediglich mehrere PST- oder MBOX-Dateien einzelner Benutzer archivieren, können Sie die im Batch Skripting Paket enthaltenen Skripte bulkImportPST.bat und bulkImportMBOX.bat‎ verwenden; die Installation von Python ist hierfür nicht notwendig.

Vorbereitung Python

Die bereitgestellten Skripte sind in Python geschrieben. Python 3.2 oder höher und das Python Skripting Paket werden benötigt. Der Python API-Wrapper muss ebenfalls installiert sein.

Vorbereitung Ordnerstruktur

Im Skripting-Paket befindet sich das Skript createUserFolders.py. Dieses bereitet die Archivierung vor, indem es die vorhandenen MailStore Server Benutzer ausliest und gleichnamige Ordner im Dateisystem anlegt. Das eigentliche Archivierungssript verwendet diese Ordnernamen um die darin enthaltenen Dateien den entsprechenden Benutzern in MailStore Server zuzuordnen.

Die MailStore Server Administration API muss in der MailStore Server Dienst-Konfiguration aktiviert sein, damit die vorhandenen Benutzer ausgelesen werden können.

Nach der Installation von Python kann das Skript per Rechtsklick in IDLE, dem mitgelieferten Python Editor, bearbeitet werden. Passen Sie die Werte USER, PASSWORD, HOST und PORT entsprechend Ihrer Installation an.

Die Variable rootpath enthält den Pfad, in dem die Ordner angelegt werden sollen.

Mit F5 können Sie das Skript ausführen. Es folgt eine Sicherheitsabfrage.

Vorbereitung Archivierungsprofil

Vor der Ausführung des Massenimport-Skripts muss in MailStore Server zunächst manuell ein dem zu archivierenden E-Mail-Dateityp (PST, MBOX, EML/MSG) entsprechendes Archivierungsprofil angelegt werden.

Die Einstellungen in diesem Archivierungsprofil gelten für alle eingelesenen Dateien. Wenn Sie z.B. Order ein- oder ausschließen und Filter definieren, werden diese Einstellungen auf alle zu archivierenden Dateien angewandt.

Der Pfad zur PST- oder MBOX-Datei bzw. der Ordner der EML/MSG-Dateien, den Sie im Profil auswählen, spielt keine Rolle, da dieser vom Massenimport-Skript überschrieben wird. Weiterhin werden bei der PST- und EML/MSG-Archivierung Unterordner immer berücksichtigt, die MailStore-Header in EML-Dateien jedoch grundsätzlich ignoriert.

Wichtiger Hinweis: Möchten Sie aus PST-Dateien archivieren, so muss Microsoft Outlook auf dem System, welches die Archivierung durchführt, installiert sein.

Die erstellten Profile müssen je nach zu archivierendem Dateityp templateBulkImportEMLMSG, templateBulkImportPST oder templateBulkImportMBOX benannt sein.

Befüllen der Ordner

Platzieren Sie die zu archivierenden E-Mail-Dateien der einzelnen Benutzer in den entsprechenden Ordnern unterhalb von rootpath. Bei der Archivierung von PST-Dateien, dürfen Sich diese auch in weiteren Unterordnern befinden. Ein gleichzeitiger Import unterschiedlicher Dateitypen ist nicht möglich. Möchten Sie z.B. PST- und MBOX-Dateien archivieren, so müssen Sie diese in unterschiedlichen Durchgängen archivieren.

Archivierung

Die Archivierung wird vom Skript bulkImport.py durchgeführt. Dieses muss vor der Ausführung ebenfalls mittels IDLE an Ihre MailStore Server Installation angepasst werden. Anders als das Skript für die Vorbereitung der Ordnerstruktur verbindet sich dieses Skript nicht mit der MailStore Administration API, sonder ruft den MailStore Client mit angepassten Parametern auf, daher müssen hier teilweise andere Werte angegeben Werten.

Um an die korrekten Parameterwerte für Ihre Installation zu gelangen, öffnen Sie entweder einen vorhandenen "Geplanten Task" eines MailStore Archivierungsprofils über die Windows Aufgabenplanung und kopieren die Zeile Ausführen in einen Editor Ihrer Wahl, oder Sie erstellen einen neuen Zeitplan für ein Client-Seitiges Archivierungsprofil, indem Sie auf ein Profil rechtsklicken, anschließend Task erstellen auf <Computername>auswählen und schließlich auf Cmd kopieren klicken. Wenn Sie die Zwischenablage nun in einen Editor kopieren, sehen Sie die benötigten Parameterwerte. Das Erstellen des Zeitplans können Sie abbrechen, da dieser nicht benötigt wird.

Cmd-values-ms9-de.png

Sie können für die Variable MAILSTORECMD anstatt MailStoreCmd.exe auch MailStoreCmdSilent.exe verwenden. Dies verhindert die Anzeige leerer Kommandozeilenfenster während der Archivierung.

Im Massenimport-Skript wird die verschlüsselte Variante des Passworts benötigt. Dies entspricht dem Wert des Parameters --pc=.

Bei MailStore Server hat der HOST die Form computer:port. Bei der SPE ist die Form https://computer:port/instanceid.

Die Variable rootpath zeigt analog dem Skript createUserFolders.py auf den Ordner, der die einzelnen Benutzerordner enthält. Die Variable filetype hat entsprechend dem zu archivierenden Dateityp einen der Werte pst, mbox oder emlmsg.

Innerhalb von IDLE startet ein Druck auf die F5-Taste das Skript.

Logging

Während der Archivierung können Sie im Statusfenster den Vorgang verfolgen. Die Meldung exitcode: 0 besagt, dass die Datei bzw. der Ordner erfolgreich archiviert worden ist. Eine andere Ausgabe zeigt einen Fehler an. Die Task Logs zu den Vorgängen werden im Ordner rootpath angelegt und haben das Namensschema

Datum-Zeit-Benutzer-Datei.log (PST, MBOX)

bzw.

Datum-Zeit-Benutzer.log (EML/MSG)

Die Tabelle Letzte Ergebnisse im MailStore Client zeigt eine Übersicht der Durchläufe des Archivierungsprofils an. Über die Startzeit können fehlerhafte Vorgänge identifiziert werden, da die Namen der Log-Dateien mit dieser beginnen.